Bern - Schweizer Wissenschaftler haben gemeinsam mit internationalen Kollegen ein System entwickelt, das den globalen Luftraum vor Cyberangriffen schützen soll. Im Mai wird es an einer führenden Cybersicherheitskonferenz in San Francisco vorgestellt.

In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Cyberangriffe auf das Satellitennavigationssystem GPS ausgeübt. Von solchen Angriffen ist insbesondere die Luftfahrt stark bedroht, wo sich Flugzeuge, Helikopter und Drohnen mit Hilfe von GPS-Signalen orientieren. So haben Kriminelle bereits versucht, Flugzeuge mit Täuschungssignalen von ihrem Kurs abzubringen, wie armasuisse in einer Mitteilung erklärt. Derzeit seien prinzipiell alle Geräte im zivilen Bereich, die GPS-Signale empfangen, verwundbar.

Der Kompetenzbereich Wissenschaft und Technologie der armasuisse hat zusammen mit Forschern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) sowie der TU Kaiserslautern, der Ruhr-Universität Bochum und der New York University Abu Dhabi eine Lösung für solche Cyberangriffe gefunden. Sie haben ein System namens Crowd-GPS-Sec entwickelt, das den Luftraum anhand digitaler Flugverkehrssignale von Flugzeugen und Drohnen kontinuierlich überwacht. Dank Algorithmen kann das System falsche GPS-Signale innerhalb von Sekunden erkennen. Spätestens nach 15 Minuten kann der Angreifer auch auf wenige Meter geortet werden.

Besonders an der neuen Lösung ist unter anderem, dass die Signale der Flugzeuge von einer Gruppe freiwilliger Personen über das Internet überwacht werden (Crowdsourcing). Dank dessen können betroffene Organisationen von der Lösung profitieren, ohne eine eigene Überwachungsinfrastruktur aufzubauen oder die GPS-Empfänger in Flugzeugen oder Drohnen ändern zu müssen.

Das neue System liegt bereits als Prototyp vor und wird im Mai am IEEE Symposium on Security and Privacy in San Francisco präsentiert. Dabei handelt es sich laut armasuisse um eine weltweit führende Konferenz im Bereich der Cybersicherheit. ssp

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