Lugano - Die COVID-Forschung der Tessiner Spitalgesellschaft Ente Ospedaliera Cantonale (EOC) hat entdeckt, wie ein schwerer Krankheitsverlauf früh erkannt werden kann: mittels eines Bluttests. Das würde dem medizinischen Fachpersonal einen entscheidenden Zeitvorsprung für die Therapie verschaffen.

Bluttest
Bild: National Cancer Institute

 

Eine gänzlich im Tessin durchgeführte Studie der Ente Ospedaliera Cantonale (EOC) legt nahe, dass über bestimmte Marker im Blut ein schwerer Verlauf von COVID-19 vorhergesagt werden kann. Die Forschenden haben herausgefunden, dass sich im Blut von Personen, die schwere Symptome entwickeln, eine besonders hohe Konzentration eines bestimmten Proteins, des Gewebefaktors, nachweisen lässt, das die Blutgerinnung aktiviert. 

Die Studie zeigt, dass das Expressionsniveau dieses Proteins direkt mit den Tagen des Aufenthalts im Spital und mit der Anzahl der weissen Blutkörperchen korreliert. Beides gilt bei COVID-19-Patienten als Indikator für eine schlechte Prognose. Im Wesentlichen deutet die Studie darauf hin, dass eine Blutuntersuchung nach einem positiven Abstrich wichtige Hinweise für die Vorhersage eines schweren Krankheitsverlaufs geben könnte. Damit könnte früher mit potenziell lebensrettenden Therapien begonnen werden. Eine Vorabveröffentlichung dieser Studie ist jetzt auf eBioMedicine der Fachzeitschrift „The Lancet“ erschienen.

Wie es in einer entsprechenden Medienmitteilung der EOC heisst, hätten vier Faktoren zu diesem jüngsten Forschungserfolg geführt: der Zugang zur EOC-Biodatenbank, die Expertise von medizinischem Fachpersonal bezüglich Prognose und Krankheitsverlauf bei COVID-Patienten, das Labor für Grundlagenforschung am Institut Cardiocentro Ticino-EOC, das als internationaler Referenzpunkt für die Forschung an Nanoteilchen gelte, und Patienten, die ihr Einverständnis für ihre Teilnahme an dieser Forschung gegeben haben. 

Die Forschenden werden nun die Datenbasis für diese jüngste wissenschaftliche Erkenntnis der EOC erweitern. „Wir haben sehr wichtige Entdeckungen gemacht", so Michele Ghielmini, Chef des Bereichs für akademische Bildung, Forschung und Innovation (AFRI) der EOC, „vom Einsatz von Medikamenten gegen Bluthochdruck bei der Behandlung von COVID-19-Patienten bis zum Einsatz eines High-Tech-Pflasters zur Überwachung der Vitalparameter von Krebspatienten, die an COVID-19 leiden“. Es sei wichtig, über diese Forschung zu berichten. Genau dafür habe die EOC nun die Internetseite grazieallaricerca.ch (Italienisch: dank der Forschung) eingerichtet. Sie ist nun online. mm

Erfahren Sie, warum die Greater Zurich Area eine ausgezeichnete Standortwahl ist.  

Kontaktieren Sie uns

Können wir Sie mit einem Akteur des Wirtschafts- und Technologiestandorts Zürich vernetzen? Benötigen Sie Informationen für Ihre strategische Expansion? 
info@greaterzuricharea.com