Zürich/Berlin - Das Deutsche Herzzentrum Berlin ist weltweit das erste, das den Nutzen des Myosuit für Herzinsuffizienz-Patienten untersucht. Die Forschenden erhoffen sich eine deutliche Steigerung der Lebensqualität. Das Exoskelett wurde vom Schweizer Medtech MyoSwiss entwickelt.

German cardiac center putting the Myosuit to the test
Bild: MyoSwiss

 

Der Myosuit des Zürcher Medtechunternehmens MyoSwiss wird am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) einer Machbarkeitsstudie unterzogen. Sie soll klären, ob und wie das Myosuit genannte Exoskelett bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen kardiopulmonaren Erkrankungen gewinnbringend angewandt werden kann. Darüber informiert MyoSwiss in einer Medienmitteilung.

Im Anschluss daran planen die Medizinerinnen und Mediziner eine prospektive Studie mit schwer herzinsuffizienten Personen. Dabei werden Trainingsergebnisse einer Versuchsgruppe mit herkömmlicher ambulanter Physiotherapie mit jenen einer Gruppe verglichen, die Myosuits zur Verfügung hatte.

Wegen Atembeschwerden und Erschöpfung leiden Erkrankte häufig unter Muskelschwund. Dieser führt zu weiterem Verlust der Belastbarkeit und Gewichtszunahme. Die Folge ist ein Fortschreiten der Krankheit, bis hin zum Herzversagen. Diesen Teufelskreis soll der Myosuit durchbrechen. Das Exoskelett wird über der Bekleidung angelegt. Es verfügt über Bewegungssensoren an Rumpf und Beinen. In einem kleinen Rucksack untergebrachten Elektromotoren unterstützen per Seilzügen die Beugung und Streckung des Hüftgelenks und der Kniegelenke und erleichtern so die Muskelarbeit.

„Wir erhoffen uns vom Einsatz des Myosuit nicht nur einen positiven Einfluss auf den Verlauf der chronischen Herzinsuffizienz im engeren Sinn, sondern auch eine allgemeine Steigerung der Lebensqualität durch mehr Mobilität und damit sozialer Aktivität“, wird der kardiologische Leiter des Programms für Herzinsuffizienz und Herztransplantationen am DHZB, Felix Schönratz, in der Mitteilung zitiert.

Für dieses Projekt kooperieren die Teams des Ärztlichen Direktors des DZHB, Volkmar Falk, und der Robotikexperte Robert Riener. Er ist Professor für Sensomotorische Systeme an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Es wird vom Förderinstrument ETH+ und seiner ETHeart-Initiative der ETH Zürich unterstützt. mm

Kontaktieren Sie uns

Können wir Sie mit einem Akteur des Wirtschafts- und Technologiestandorts Zürich vernetzen? Benötigen Sie Informationen für Ihre strategische Expansion? 
info@greaterzuricharea.com