Zürich - Zürcher Forschende haben an der ETH bioresorbierbare Stents für Verengungen der oberen Atemwege entwickelt. Sie werden per 3D-Drucker individuell angepasst. Das könnte die Behandlung künftig erheblich vereinfachen.

 

Eth 3d printing

Ein Team der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) hat gemeinsam mit Forschenden des Universitätsspitals Zürich und der Universität Zürich einen Stent für Verengungen der oberen Atemwege entwickelt, der an Ort und Stelle verbleiben kann. Er wird vom Körper vollständig resorbiert. Das erspart Patientinnen und Patienten einen erneuten chirurgischen Eingriff. Der Stent bekommt eine auf die individuelle Anatomie zugeschnittene Form und wird im 3D-Drucker ausgedruckt. 

Bisher verwendete röhrenförmige Implantate aus Metall müssen operativ wieder entfernt werden. Solche aus Silikon können wandern. Laut einem Bericht der ETH Zürich werden die neu entwickelten Stents aus eigens entwickelten lichtempfindlichen Harzen hergestellt. Damit wird auf der Basis einer Computertomografie ein digitales Modell des benötigten Stents gefertigt. Die Daten werden an den 3D-Drucker weitergeleitet.

Dieser druckt den Stent im sogenannten Digital Light Processing (DLP) aus. Bisher konnten DLP-Drucker nur steife und spröde Objekte herstellen. Dieses besondere Harz wird jedoch durch die Belichtung elastisch. Zusätzlich bauten die Forschenden Gold in dessen Struktur ein. So lässt sich mithilfe medizinischer Bildgebung nachverfolgen, wo sich der Stent beim Einsetzen befindet. Im Tierversuch konnte das Team zeigen, dass diese Stents nach sechs bis sieben Wochen vom Körper resorbiert werden. Nach zehn Wochen waren sie auf Röntgenaufnahmen nicht mehr sichtbar.

Die Technik lasse sich relativ leicht auf ähnliche medizinische Anwendungen übertragen, so ETH-Professor André Studart. „Es ist daher hoffentlich nur eine Frage der Zeit, bis unsere Lösung ihren Weg in die Klinik findet.“ mm

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