Ein Team der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) hat mit Fachleuten der Universität von Edinburgh eine Technik entwickelt, mit der akustische Täuschung in Echtzeit gelingt. Soll ein Gegenstand akustisch verborgen bleiben, werden die von ihm reflektierten Schallwellen durch zusätzliche Signale ausgelöscht. Soll hingegen die akustische Illusion der Existenz eines Gegenstands im Raum erzeugt werden, werden die realen Schallwellen um zusätzliche ergänzt.
Der Gruppe von Johan Robertsson, ETH-Professor für Angewandte Geophysik, gelingt dies laut einem Bericht seiner Hochschule bisher mit Objekten bis zu einem Durchmesser von 12 Zentimetern. Über ihre Forschungsergebnisse informieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Science Advances“.
Neu an der akustischen Täuschung ist, dass sie in Echtzeit möglich ist. Für das Projekt haben die Forschenden im Centre for Immersive Wave Experimentation, das sich im Innovationspark Zürich auf dem Flugplatz Dübendorf befindet, den Angaben zufolge eine grosse Versuchsanlage mit Mikrofonen und Lautsprechern installiert. Ein Computer berechnet, welche akustischen Signale erzeugt werden müssen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Nun wollen die Forschenden das Verfahren von zwei auf drei Dimensionen ausdehnen. Ausserdem könnte man akustische Scheineffekte auch unter Wasser erzeugen. Mögliche Anwendungen sieht Robertsson etwa in der Sensorik und in der Architektur, aber auch in der Kommunikation und Bildung. In den Erdwissenschaften könnte das neue Verfahren einen bisher „toten“ Frequenzbereich zwischen Labor- und Felduntersuchungen überbrücken. mm
Weitere News
Kontaktieren Sie uns
Können wir Sie mit einem Akteur des Wirtschafts- und Technologiestandorts Zürich vernetzen? Benötigen Sie Informationen für Ihre strategische Expansion?
info@greaterzuricharea.com