Europa ist ein guter Markt für amerikanische Biotechnologiefirmen, die global expandieren wollen. Der Wirtschaftsraum Zürich eignet sich dabei wegen seines Talentpools als Ausgangspunkt. Das hat eine Veranstaltung der Greater Zurich Area und der Beratungsfirma Blue Matter gezeigt.

Europa ist ein lohnenswertes Ziel für amerikanische Biotechnologiefirmen, die global expandieren wollen. Dabei ist es aber zentral, auf die richtigen Leute für den Aufbau des eigenen Teams zu setzen. Gerade da kommt der Wirtschaftsraum Zürich ins Spiel, wie eine gemeinsame virtuelle Veranstaltung der Greater Zurich Area und der global tätigen Beratungsfirma Blue Matter gezeigt hat. Dank der grossen Zahl von Biotechnologiefirmen in der Region und erstklassiger Universitäten weist die Region einen grossen Pool an Fachkräften auf. 

Gleich zwei Manager amerikanischer Biotechnologiefirmen in Europa brachten an der Veranstaltung ihre persönlichen Sichtweisen ein. Beide konnten dabei auf die Erfahrungen in mehreren Firmen zurückblicken, die vom Wirtschaftsraum Zürich aus ihre europäische Präsenz aufgebaut haben. So bearbeitet bluebird bio, ein auf Gentherapien spezialisiertes Unternehmen mit Hauptsitz in Cambridge im Bundesstaat Massachusetts, von Zug aus die vier grössten Märkte in Europa. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen hier 65 Mitarbeitende. Laut Daan Kranenburg von bluebird bio entschied sich das Unternehmen unter anderem deshalb für die Schweiz, weil sie den am meisten diversifizierten Talentpool in Europa aufweist.

Auch aus der Sicht von Orlando Oliveira von Agios Pharmceuticals lohnt sich eine Präsenz amerikanischer Biotechnologiefirmen in Europa. Die Medikamentenpreise sind hier zwar niedriger als in Amerika, aber der Markt ist gross. Agios beschäftigt nun 20 Mitarbeitende in Europa. Vom internationalen Sitz in Zug aus wird auch der Markt Deutschland bearbeitet, dank rascher Einführung von Medikamenten und interessanten Preisen nicht nur der grösste, sondern auch ein sehr interessanter Markt in Europa.

Die Corona-Krise hat auch Folgen für die Ansiedlung von Firmen: Dank des Digitalisierungsschubes reicht nun oft auch ein kleineres Team, so die Experten. stk