Zürich - Ein abrupter Wechsel von Temperatur oder Luftfeuchtigkeit kann Brillen, Objektive und Windschutzscheiben beschlagen lassen. Eine von ETH-Forschern entwickelte Beschichtung verschafft hier Abhilfe. Sie nutzt Nanotechnologie und Sonnenlicht.

Die von Forschern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) entwickelte Beschichtung kommt vollständig ohne Strom aus, informiert die ETH in einer Mitteilung. Die nur wenige Nanometer dünne Beschichtung besteht aus Gold-Nanopartikeln, die in das nichtleitende Material Titanoxid eingebettet sind. „Diese Beschichtung absorbiert den Infrarotanteil sowie einen geringen Teil des sichtbaren Sonnenlichts und wandelt beides in Wärme um“, wird Christopher Walker, Doktorand in der Gruppe von ETH-Professor Dimos Poulikakos und Erstautor der entsprechenden Studie, in der Mitteilung zitiert. Eine Aufheizung der Oberfläche um drei  bis vier Grad verhindert, dass Brille oder Scheibe bei einem abrupten Temperaturabfall oder plötzlich zunehmender Feuchtigkeit beschlagen.

Bisher konnte Licht vor allem von dunklen Flächen absorbiert und in Wärme umgewandelt werden, erläutert Forschungsgruppenmitglied Efstratios Mitridis in der Mitteilung weiter. „Wir haben eine durchsichtige Fläche geschaffen, welche dies ebenfalls kann.“ Die von den ETH-Forschern entwickelte Beschichtung zeigte sich im Test dabei herkömmlichen Antifog-Sprays überlegen. Sie lassen kondensierendes Wasser einen gleichmässigen dünnen Film statt der die Trübung des Glases verursachenden Tröpfchen bilden.

Als nächstes wollen die Forscher ihre Entwicklung mit einem Industriepartner zur Marktreife bringen. „Unsere Ziele sind, die jetzt schon robuste Beschichtung weiter zu optimieren, so dass sie über Jahre beständig bleibt, sowie die Technologie vom Labormassstab an einen industriellen Massstab anzupassen“, erläutert Walker. hs

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