Freienstein ZH - Kyburz hat eine hauseigene Anlage zur Wiederverwertung der im Unternehmen verbauten Lithiumionenbatterien in Betrieb genommen. Die erste Anlage ihrer Art in der Schweiz kann fast alle in den Batterien verwendeten Metalle zurückgewinnen. Sie ist auch bei anderen Batterietypen einsetzbar.

 

kyburg

Die Kyburz Switzerland AG hat am Freitag im Werk in Freienstein ihre eigene Anlage zur Wiederverwertung von Lithiumionenbatterien eingeweiht. Damit hebt der Spezialist für elektrische Nutzfahrzeuge den Rückgewinnungsprozess nach Angaben in einer Medienmitteilung auf eine neue Stufe. Denn anders als bisher gängige Recyclinganlagen könne die neue Anlage bis zu 91 Prozent der enthaltenen Metalle wieder verfügbar machen. 

Die Nachhaltigkeit bisheriger Wiedergewinnungsprozesse habe Kyburz nicht überzeugt. Sie verbrauchen viel Energie, ausserdem gehen dabei wertvolle Rohstoffe verloren. Deshalb entwarf das Unternehmen mit Unterstützung der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) St.Gallen und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) eine Alternative, die „effizient, umweltschonend und sicher“ ist. Seine Erkenntnisse fasste das Projektteam in einem Forschungspapier zusammen, das anlässlich des World Resources Forum mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde.

ZHAW-Student Oliver Groux hat dafür und ein völlig chemikalienfreies Verfahren entwickelt. Bei Kyburz erhielt der junge Chemielaborant und Umweltingenieur die Gelegenheit, seine Idee für die Kreislaufwirtschaft in die Praxis umzusetzen. „Eine Inhouse-Anlage für das Recycling unserer Akkus ist ein grosser Schritt in diese Richtung“, so Geschäftsführer Martin Kyburz. Oliver Groux habe mit seiner Bachelorarbeit „Pionierarbeit“ geleistet.

Das langfristige Ziel sei es, mit dieser Produktionsanlage alle von Kyburz je verbauten LiFePO4-Batterien in ihre Ausgangsstoffe zu zerlegen. In der ersten Ausbaustufe sollen rund 4000 Zellen pro Jahr verarbeitet werden. Im Endausbau werde die Recyclingstrasse eine Kapazität von 24'000 Zellen erreichen.

Ihr Potenzial liegt laut der Mitteilung in ihrer Skalierbarkeit: Das Verfahren sei „1:1 auf einen Grossteil der Akkus zu übertragen, die bei Hausspeichern zum Einsatz kommen“. Ausserdem lasse es sich unter Verwendung bestimmter Chemikalien auch auf andere Lithiumbatterietypen anwenden, die in den meisten E-Fahrzeugen eingesetzt werden. mm

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