Zürich - Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich haben einen Textilsensor erfunden, der in Echtzeit misst, wie erschöpft Menschen während körperlicher Belastung sind. Elektronische Bauteile wie Sensoren, Batterien oder Chips sind dafür nicht nötig.

Intelligente Sport- und Arbeitsbekleidung könnte künftig anzeigen, wann ihre Trägerin oder ihr Träger erschöpft ist und so ermüdungsbedingten Verletzungen vorbeugen. Nötig ist dafür ein Textilsensor, der in ein eng anliegendes, elastisches Kleidungsstück integriert wird. Ein elektronisches Bauteil ist dafür hingegen nicht notwendig. Das erleichtert die Fertigung, kostet weniger und macht die Pflege der Produkte einfacher.

Dieser neue Textilsensor ist laut einer Mitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) von einem ihrer Forschungsteams entwickelt worden. Er kann in Echtzeit darüber Auskunft geben, wie müde man während körperlicher Belastung ist. Getestet hat ihn das Team an einer Laufhose. „Unser Ziel ist, intelligente Kleidung günstiger herzustellen und damit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, so Carlo Menon, Professor für mobile Gesundheitstechnologien an der ETH und Leiter der Studie.

Die sich bei beginnender körperlicher Müdigkeit verändernden Bewegungen werden von dem Sensor durch ein spezielles Garn registriert, das aus zwei Fasern besteht. Sie „wirken als Elektroden und erzeugen ein elektrisches Feld“, erklärt Postdoc Tyler Cuthbert. Gemeinsam bilden sie einen Kondensator. Bei jeder Bewegung ändert sich der Abstand zwischen den beiden Fasern und damit auch das elektrische Feld sowie die Kapazität des Kondensators.

Eine Antenne, die spulenförmig direkt auf den Stoff gestickt wird, empfängt das elektrische Signal des Dehnungssensors und sendet ihrerseits ein Signal aus, das von einem Smartphone gelesen wird. Die Probanden konnten laut ETH mit einem Blick auf das Smartphone feststellen, wann sie an ihre Belastungsgrenze kommen und besser eine Pause einlegen sollten. Bis jedoch eine App ein Signalmuster aufzeichnen und auswerten kann, ist laut ETH noch Entwicklungsarbeit notwendig. mm

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