Die Universität Zürich (UZH) hat nicht nur eine Vergangenheit, in der Nobelpreisträger die Welt verändert haben: Stärker als je zuvor werden heute aus Forschungsergebnissen Innovationen, die im Markt bestehen – ob als Spin-off oder in Kooperation mit Unternehmen.

Ein kleines Stück Haut, UZH-Forscherin Daniela Marino kann daraus ein sehr viel grösseres Stück Haut etwa für Verbrennungsopfer biotechnologisch herstellen. Seit 2017 ist sie CEO des Spin-offs CUTISS – davor standen acht Jahre Forschung und jetzt kommen noch viele kostspielige Tests, bevor aus der Idee ein Produkt geworden ist. Ein langer Weg, der mit eigenen Mitteln kaum zu bewältigen ist. Genau hier setzt der UZH Life Sciences Fund an, der 2018 der CUTISS AG mit einer Million Franken Zeit zum Wachsen verschafft hat.

An der UZH wurden in den letzten zwanzig Jahren über hundert Spin-offs gegründet. Zudem können Unternehmen durch mehr als 300 Lizenzverträge UZH-Erfindungen für sich nutzen. „Diese Entwicklung zu unterstützen und als Brücke zwischen Forschung, Gesellschaft und Wirtschaft zu agieren, sehen wir als wichtige Aufgabe der Universität an“, sagt Maria Olivares, die Leiterin UZH Innovation.

Unterstützung in allen Phasen

Der UZH Innovation Hub bündelt, was von der Forschung bis zum Markt gebraucht wird. Und das ist viel mehr als Geld. Olivares sagt: „Wir bieten eine Startrampe für Innovationen in allen Entwicklungsphasen.“ Studierende können etwa bei einem Innovators Camp mitmachen oder sich betriebswirtschaftliches Coaching holen. Die Transferstelle Unitectra der UZH handelt Forschungsverträge aus, koordiniert die Patentanmeldungen und hilft bei der Suche nach Lizenz-Firmen.

Finanzspritzen und individuelle Gründerhilfe gibt es durch die UZH Entrepreneur-Fellowships in BioTech und MedTech. Dieser Fokus hat an der UZH auch durch die Partnerschaft mit dem UniversitätsSpital Zürich grosse Tradition, was sich in den Gründungen spiegelt: Zwei Drittel aller Spin-offs beschäftigen sich mit Biotech- und Medtech-Themen.

Potenzial der Universität ausschöpfen

Die UZH nimmt bei Innovationsförderung drei Bereiche besonders ins Visier: Biomedizin & Life Sciences als Steckenpferd, doch als dieses gilt mittlerweile längst auch die Luft- & Raumfahrt. Der UZH Space Hub kooperiert eng mit dem Innovationspark Zürich auf dem Flugplatz Dübendorf. Von hier aus führt die UZH beispielsweise jährlich Parabelflüge durch, an denen sich auch Wirtschaftspartner beteiligen können – ein einmaliges Modell, das goldwert für die Praxis ist.

Dritter Schwerpunkt ist die Digitalisierung. Hier soll das Potenzial der grössten Volluniversität der Schweiz zur Gänze ausgeschöpft werden – wenn etwa Ethiker mit Wirtschaftswissenschaftlern, Big-Data-Experten und Medizinern kooperieren. Für diesen interdisziplinären Bereich wurden Ende 2018 sogar 18 neue Professuren geschaffen. So wird der Rahmen gespannt für die Erforschung dessen, was Digitalisierung leisten könnte. Und die Schützenhilfe für eine Übersetzung der Ergebnisse in die Praxis ist an der UZH nie weit. 

 


Text: Yvonne von Hunnius

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