Tumor Profiler der UZH bringt individuelle Krebstherapie voran

Die Universität Zürich (UZH) hat in einer Medienmitteilung die Ergebnisse ihres Tumor Profiler-Projekts bekanntgegeben. Demnach wurden in einer 2021 durchgeführten Studie individuelle Krebsarten interdisziplinär bis auf Zell- und Molekülebene analysiert. Damit wurden individuelle Tumorprofile erstellt und entsprechend gezielte Behandlungen durchgeführt. Die Ergebnisse könnten den Weg für einen Durchbruch in der individualisierten Krebstherapie ebnen.

Den beteiligten Forschenden der UZH, des Universitätsspitals Basel und der ETH Zürich zufolge konnte bei einem Drittel der an Hautkrebs Erkrankten der Tumor zum Schrumpfen gebracht werden. Bei mehr als der Hälfte der als austherapiert geltenden Patientinnen und Patienten habe die Tumor Profiler-Analyse zu einer Stabilisierung des Tumorwachstums geführt. Der schwarze Hautkrebs, auch Melanom genannt, ist die bösartigste Form aller Hautkrebserkrankungen und die fünfthäufigste Krebsart in der Schweiz. Dort trifft er laut der Mitteilung pro Jahr etwa 3000 Männer und Frauen.

Am Tumor Profiler-Projekt haben 100 Mediziner und Forschende teilgenommen. Sie untersuchten in sieben spezialisierten Laboratorien unter der Leitung von Andreas Wicki 240 Betroffene mit metastasierendem schwarzem Hautkrebs, metastasierendem Eierstockkrebs oder akuter myeloischer Leukämie. Die interdisziplinären Ergebnisse wurden in Datenpools gesammelt, die zeitnah für die Onkologinnen und Onkologen in einem Tumorboard verfügbar waren.

Dank der grossen Datenmengen erhöhe sich die Wirksamkeit der individualisierten Präzisionsmedizin, so die UZH. Dieser Ansatz bedeute einen Meilenstein für die datengetriebene Medizin. Die Hoffnung von Big Data in der Onkologie besteht den Angaben zufolge darin, anhand des molekularen Profils der Krebsart jedes einzelnen Erkrankten eine perfekt passende Therapie zu finden. heg