Zürich - Zürcher Forscher haben ein Peptid entwickelt, das den Spannungszustand von Gewebefasern erkennen kann. Dies könnte bei neuen Forschungsansätzen in der Medizin und der Pharmakologie helfen.

Bakterien können mit Hilfe eines sogenannten Nanoklebers an Gewebefasern anheften. Bei einem bestimmten Spannungszustand der Gewebefaser löst sich der bakterielle Nanokleber jedoch ab. Dies zeigten Simulationen von Forschern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Sie haben daher einen Nanosensor aus einem fadenförmigem Peptid entwickelt, der die Spannungszustände von Gewebefasern erkennen kann.

Ein solches Peptid könnte für Therapie und Diagnostik genutzt werden, wie die ETH in einer Mitteilungschreibt. Die Wissenschaftler hoffen etwa, dass sie mit den Peptiden einst Tumorgewebe und anderes degeneriertes Gewebe für diagnostische Zwecke markieren können. Die Peptide könnten auch für die Strahlentherapie oder zur Anlieferung von Medikamenten an den Krankheitsherd genutzt werden. Ein Vorteil von Peptiden ist dabei, dass diese viel kleiner sind als Nanopartikel oder Antikörper. „Die fadenförmigen Moleküle können daher viel besser und tiefer in dichtes Tumorgewebe eindringen“, erklärt ETH-Forscherin Viola Vogt.

Vogt hat für ihre Forschungsansätze bei der Suche nach neuen Wegen in der Diagnostik und Therapie an der renommierten Charité in Berlin eine Einstein-Professur erhalten. Zusammen mit weiteren Förderungen kann sie damit nun zwei Stellen finanzieren, um die neue Technik mit klinischer Forschung zu kombinieren. In Zusammenarbeit mit dem Paul Scherrer Institut (PSI) will sie zudem prüfen, in welchen Geweben und bei welchen Krankheiten das Peptid einsetzbar ist. ssp

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