Bellinzona - Eine Forschergruppe unter der Leitung von Tessiner Wissenschaftlern hat herausgefunden, wieso das Multiple Sklerose-Medikament Natalizumab bei bestimmten Patienten nicht wirksam ist. Auf Basis dieser Erkenntnis wurde nun eine alternative Version entwickelt.

Das Mittel Natalizumab wird bereits zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen und Krebs eingesetzt. Als besonders wirksam gilt es bei Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose. Allerdings können rund 6 Prozent der Patienten nicht von einer Behandlung mit Natalizumab profitieren, weil das Mittel eine unerwünschte Immunantwort bei ihnen auslöst.

Eine Forschergruppe hat nun herausgefunden, warum einige Patienten mit Multipler Sklerose eine Immunreaktion auslösen. Die Information haben die Wissenschaftler genutzt, um eine neue Version des Medikaments zu entwickeln, mit der sich dieses Problem vermeiden lässt.

An der Forschergruppe waren laut einer Medienmitteilung der Universität der italienischen Schweiz (USI) Experten des französischen Pharmakonzerns Sanofi, die Medizinischen Universität Innsbruck und die italienische Mondino Stiftung beteiligt. Geleitet wurde das Team vom Institut für Biomedizinische Forschung (IRB), das an die USI angegliedert ist.

„Die erfolgreiche Integration der fortschrittlichsten Technologien ermöglichte es uns, die Achillesferse eines wirksamen Antikörpers zur Behandlung von Multipler Sklerose zu identifizieren. Dies ist ein sehr wirkungsvoller Ansatz, um die Deimunisierungsstrategien von Antikörpern der nächsten Generation zu steuern“, wird IRB-Forscher Luca Piccol zitiert.

Laut Antonio Lanzavecchia, Direktor des IRB und Ko-Autor der Studie, ermutigt das Ergebnis auch zur Verbesserung von anderen therapeutischer Antikörpern, die derzeit im Einsatz sind. Umgekehrt könnte der Ansatz zudem auch zur Verbesserung der Immunogenität von Impfstoffen genutzt werden. ssp

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