Bellinzona - Am Onkologischen Institut der italienischen Schweiz wurde die erste Lymphom-Patientin mit der neuen Car-T-Zell-Therapie behandelt. Die Behandlung war erfolgreich. Der Tumor verschwand innerhalb weniger Tage. Jetzt muss eine Studie zeigen, ob diese Therapie zum weltweiten Standard wird.

Im Tessin ist erstmals eine neuartige Krebsimmuntherapie angewandt worden. Im Rahmen einer internationalen Studie wurde die erste Patientin mit einem aggressiven B-Lymphom therapiert. Es war zuvor resistent gegen die Behandlung mit Chemo- und Immuntherapie. Laut einer Medienmitteilung war der Tumor nach nur wenigen Tagen der Behandlung mit der neuen Car-T-Zell-Therapie verschwunden. Die Therapie wurde am Onkologischen Institut der italienischen Schweiz (Istituto Oncologico della Svizzera Italiana, IOSI) durchgeführt.

Die Car-T-Zell-Therapie kann bei aggressiven B-Lymphomen und akuten lymphoblastischen Leukämien zum Einsatz kommen. Dabei werden zunächst T-Zellen aus dem Blut des Patienten gewonnen. Diese werden dann im Labor gentechnisch so verändert, dass sie auf ihrer Oberfläche chimäre Antigenrezeptoren (CAR) bilden. Dadurch werden die Zellen gestärkt und können den Tumor besser erkennen. Die so veränderten CAR-T-Zellen werden dem Patienten wieder verabreicht. In dessen Körper vermehren sie sich dann, greifen den Tumor an und zerstören ihn im besten Fall dauerhaft. Dabei handelt es sich um einen Ansatz, der die natürlichen Abwehrkräfte des Menschen gegen den Tumor mit modernster Gen- und Immuntherapie kombiniert.

Bei der üblicherweise angewandten Chemotherapie können etwa 60 Prozent der aggressiven B-Lymphome geheilt werden. Spricht ein Patient darauf nicht an oder erleidet einen Rückfall, wird die autologe Stammzelltransplantation versucht. Sie hat allerdings eine geringe Erfolgsrate von nur 10 bis 50 Prozent. Diese Therapie wurde nun in einer weltweiten Studie mit der Wirksamkeit der CAR-T-Zell-Therapie verglichen. Sie wird bestimmen, ob die CAR-T-Zell-Therapie der neue therapeutische Standard für diese Tumorarten wird. Die Ergebnisse dieser Studie werden in den kommenden Monaten veröffentlicht. mm

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