Die USA befinden sich im Würgegriff der Corona-Pandemie. Im beängstigend still gewordenen New York arbeitet Lukas Sieber als Vertreter der Wirtschaftsregion jedoch unvermindert weiter. Alles läuft nun digital – auch seine Aufgabe als Brückenbauer.

Gerade in New York wirkt die Situation zu Corona-Zeiten surreal. Wo sonst die Weltwirtschaft ihr pulsierendes Zentrum hat, sind Strassen leergefegt und wurde sogar das Börsenparkett geschlossen. Gleichwohl läuft der Handel komplett digital weiter. Genauso arbeitet von New York aus momentan Lukas Sieber, Executive Director USA Greater Zurich Area AG (GZA). Sieber ist mit seinem fünfköpfigen Team erster Ansprechpartner für alle, die sich für einen Standort in der Wirtschaftsregion Zürich interessieren. 2019 hat er zusammen mit den öffentlichen Partnern der GZA 37 US-Unternehmen beim Schritt in den Wirtschaftsraum Zürich begleitet – damit ist Nordamerika Spitzenreiterin bei Ansiedlungen. Das Jahr 2020 sollte ebenso erfolgreich weitergehen. Anfang April war eine Reise in die Schweiz von Vertretern führender US-Drohnenunternehmen geplant. „Doch nun werden sie Hightech-Forscher und -Entrepreneure des Schweizer Drohnen-Ökosystems virtuell treffen“, sagt Sieber.

 

Verlässliche Partner werden immer wichtiger – gerade in diesen Zeiten der Unsicherheit.
Lukas Sieber - Executive Director USA

Kommunikation läuft über digitale Wege

Generell werden alle Dienstleistungen wie gewohnt angeboten – nur eben digital. Während grosse Teile des GZA-Marketings in den USA bereits vor Corona digital waren, ist Siebers Arbeit normalerweise eine viel persönlichere: Er ist die Hälfte seiner Zeit bei Unternehmen oder auf Konferenzen unterwegs. Bei der Entscheidung für einen neuen Standort geht es um Kontakt auf Augenhöhe und Vertrauen. So kann und will er nicht alles im New Yorker Homeoffice per Telefon oder Mail erledigen. Verschiedene Arten von Videokonferenzen wie im Falle der Drohnenunternehmer werden in die Kommunikation integriert. Sieber beteiligt sich auch am Ausbau des Webinar-Formats, das die GZA seit vier Jahren zu ausgewählten Themen anbietet.

„Wir nutzen alle technischen Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen und gehen dabei auch innovative Wege“, so Sieber. Seiner Ansicht nach findet gerade ein kollektiver Lernprozess statt. Er sagt: „Die grösste Biotech-Konferenz der Welt, die BIO International Convention, die in San Diego stattfinden sollte, wird im Juni zum ersten Mal komplett digital abgehalten – wir werden dabei sein.“

 

Verlässliche Partner auch in der Krise

Andere Herausforderungen der Corona-Krise sind nicht mit technischer Hilfe zu lösen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Kommunikation steht. Sieber: „Zum Beispiel hat ein Unternehmer aus Chicago für diesen Sommer seine Ansiedlung in der Innerschweiz geplant, die ganze Familie will umziehen. Ein neuer Zeitplan ist gerade kaum möglich.“ Doch Sieber steht in engem Kontakt mit dem Kanton und dem Unternehmer.

„Verlässliche Partner werden immer wichtiger – gerade in diesen Zeiten der Unsicherheit, in denen nicht nur ganze Branchen vor existenziellen Fragen stehen, sondern auch die US-Handelspolitik Überraschungen bereithält“, sagt er. So sei das Brückenbauen auch in der Krise eine seiner Hauptaufgaben: „Mehr denn je geht es jetzt darum, zusammenzuarbeiten.“

 

Von Yvonne von Hunnius

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Mandy Lin, Director China der Greater Zurich Area (GZA) berichtet über wie die Corona-Krise ihre Arbeit in China beeinflusst. 

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