Zürich/Moorpark - Das schweizerisch-amerikanische Unternehmen Auterion wird noch in diesem Jahr die ersten Modelle seiner neuen Drohnenklasse Astro ausliefern. Entwickler können auf Auterions Open Source-Plattform PX4 ihre eigenen Anwendungen dafür schreiben.

Weltweit fliegen 75 Prozent aller industriellen Drohnen mit der Open-Source-Software PX4 von Auterion. Sie gilt als das, was Android für Smartphones ist: die Basis vielzähliger Anwendungen. Damit ist Auterion mit seinen Büros in Zürich und Kalifornien das weltweit grösste Unternehmen für Open-Source-Drohnensoftware. Sie wird auch von Unternehmen wie Amazon oder DHL genutzt. Noch in diesem Herbst liefert Auterion die ersten Exemplare seiner programmierbaren Drohne namens Astro aus. Dafür hat das Jungunternehmen auch ein sogenanntes Software Development Kit (SDK) geliefert, das extrem einfache Programmierung von Drohnenfunktionen ermöglichen soll.

„Sobald Astro auf dem Markt ist, können Entwickler ihre eigenen Anwendungen für sie schreiben und sie auf der Drohne einsetzen, um maschinelles Lernen und KI auf dem System selbst durchzuführen“, erklärt Mitgründer Kevin Sartori in einem Interview auf der Internetseite der Drohnenmesse UAV Expo Europe. Er sei „sehr gespannt, was die Entwickler mit dem SDK machen werden. Wir geben ihnen einfach die Plattform, die es ihnen ermöglicht, ihre Vorteile zu nutzen und darauf aufzubauen.“

Seinen endgültigen Durchbruch hat Auterion vor Kurzem geschafft: Das amerikanische Verteidigungsministerium definierte im September die Auterion-Plattform PX4 als Softwarestandard, auf dem alle kleinen Aufklärungsdrohnen seiner Armee zukünftig beruhen müssen. (Bewaffnete Anwendungen schliesst Auterion in seinem Ethik-Kodex ausdrücklich aus.) „Eine Firma könnte die U.S.-Drohnenindustrie transformieren“, titelte daraufhin das amerikanische Magazin „Forbes“. 

„Dies ist nicht nur eine Umwälzung für die Industrie, sondern ein Schritt von geostrategischer Bedeutung“, wird Unternehmensmitgründer Lorenz Meier in dem Artikel zitiert. In Zeiten steigender Spannungen zwischen China und den USA hofft er nun besonders auf europäische Investoren: „Es wäre schön, wenn Mitteleuropa seinen Teil zur digitalen Souveränität des Westens beitragen könnte, in diesen Zeiten der neuen geostrategischen Herausforderungen“, sagte er gegenüber „Bilanz“.

In den nächsten Jahren peile das Start-up gar an, in die Nähe des Einhornstatus zu kommen, so Meier gegenüber „Bilanz“. Meier hatte als Student der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich 2008 den Auterion-Vorläufer Pixhawk ins Leben gerufen. 2011 wurde die Plattform PX4 geboren. Um diese weiter zu skalieren, gründete er 2017 Auterion gemeinsam mit dem Amerikaner Kevin Sartori. mm 

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