Merck

Der Wissenschafts- und Technologieführer Merck ist seit fast einem Jahrhundert in der Schweiz ansässig. Heute verfügt es über acht Standorte, drei davon in der Greater Zurich Area. Insgesamt betreibt Merck fünf Produktionsstätten in der Schweiz und hat in den letzten zwei Jahren 418 Millionen Euro in neue Produktionskapazitäten investiert. Christiane von der Eltz, Geschäftsführerin der Merck Schweiz AG, erklärt, warum Merck die Schweiz als strategisch äußerst bedeutsamen und immer attraktiver werdenden Standort für Biotech betrachtet.

 

Wie kam es dazu, dass Merck acht Standorte in der Schweiz hat und worauf liegt derzeit der Schwerpunkt der Aktivitäten?

Wir sind seit 1929 hier und die Anzahl der Standorte spiegelt das Wachstum unseres Unternehmens wider, insbesondere in den Bereichen Healthcare und Life Sciences. Mittlerweile verfügen wir über fünf Produktionsstätten, die qualitativ hochwertige und spezialisierte Produkte für einen internationalen Markt herstellen. Die Standorte in Aubonne und Corsier-sur-Vevey sind besonders essenziell für die Herstellung von Biotechmedikamenten und spielen eine strategische Rolle für das Wachstum im Bereich Healthcare und bei der Einführung neuer Medikamente weltweit. In der Schweiz befinden sich zudem das Merck Global Health Institute und die Organisation Connected Health & Devices, die beide in Eysins angesiedelt sind.

Unsere Aktivitäten in Zug im Bereich Healthcare sind auf die Bedürfnisse des Schweizer Marktes ausgerichtet, während unsere Standorte in Buchs, Schaffhausen und Altdorf zentral für die Entwicklung und Herstellung von analytischen Standards, zertifizierten Referenzmaterialien und kritischen Pharmarohstoffen sind. Dort werden auch unsere kundenspezifischen pharmazeutischen Zwischenprodukte und Wirkstoffe sowie Drug Delivery Compounds hergestellt.

Werden weitere Expansionspläne verfolgt? 

Im März 2019 kündigten wir eine Erweiterung unseres Biotech Produktionsstandortes in Aubonne in Höhe von 150 Millionen Euro an. Im Januar 2020 folgte eine Investition in Höhe von 250 Millionen Euro in ein neues biotechnologisches Forschungszentrum in Corsier-sur-Vevey. Und im Juli 2020 kündigten wir eine Investition von 18 Millionen Euro für eine neue Laboreinrichtung in Buchs an, die unser schnell wachsendes Geschäft im Referenzmaterialbereich unterstützen soll. Neben diesen umfangreichen Investitionen bauen wir unsere Schweizer Produktionsstandorte wie auch weltweit kontinuierlich aus, um das Spitzenniveau in unserer Branche zu halten. 

Die Schweiz bietet attraktive und stabile Bedingungen für internationale Unternehmen und ist einer der besten und innovativsten Standorte für Biotechnologie in Europa.
Christiane von der Eltz
Christiane von der Eltz - ehemals General Manager und Managing Director, Merck Switzerland AG

In welcher Kapazität arbeiten Merck an dem neuen Herstellungsansatz für die Produktion von lebensrettenden Biologika?

Das Merck Biotech Development Center, das sich derzeit in Corsier-sur-Vevey im Bau befindet, wird zu Mercks globalem Kompetenzzentrum für die biotechnologische Entwicklung und Herstellung von klinischen Studien. Ziel ist eine nachhaltig gesicherte Kapazität und hohe Agilität, um klinisches Versuchsmaterial kosteneffizient zu liefern. Das neue Zentrum wird dazu beitragen, die Entwicklungszeiten für neue biologische Wirkstoffe zu beschleunigen und deren immer komplexer werdende Herstellung zu bewältigen. 

Die neue Anlage wird mit modernsten digitalen Lösungen ausgestattet und nach den höchsten technologischen Standards arbeiten, einschließlich kontinuierlicher Fertigung und Laborautomatisierung. Sie wird eine flexible Infrastruktur bieten, die sich leicht an neue Bedürfnisse und technologische Entwicklungen anpassen lässt, sowie über offene und inspirierende Arbeitsbereiche verfügen, die Zusammenarbeit, Kreativität und Innovation ermöglichen.

Diese Investition steht in engem Zusammenhang mit dem Wachstum und der Weiterentwicklung von Mercks Healthcare-Pipeline. Diese unterstreicht den Anspruch von Merck, Patienten den Zugang zu neuen Medikamenten schneller zu ermöglichen.

Aufstrebende Technologien wie Künstliche Intelligenz und Blockchain spielen eine wichtige Rolle, wenn es um Innovationen im Gesundheitswesen geht. An welchen aktuellen Projekten arbeitet Merck auf diesem Gebiet?

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist eine Chance für die Verbesserung der Versorgung unserer Patienten. Das gilt für die gesamte Wertschöpfungskette, von der Forschung und Entwicklung bis hin zur Herstellung, Lieferung und Vermarktung. Wir nutzen Data Science, um die Produktion unserer biotechnologischen Medikamente zu verbessern. So können beispielsweise maschinelle Lernverfahren eingesetzt werden, um die Auswahl der effizientesten Zellklone für die Herstellung zu optimieren. Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz der multivariaten Echtzeit-Analyse in der Biotech-Produktion. Die Anwendung in der Produktion in Bioreaktoren zeigt, wie Big Data und maschinelles Lernen signifikante Verbesserungen bei Produktivität und Qualität liefern können.

Moderne Infrastruktur, hohe Lebensqualität und hochqualifizierten Mitarbeiter tragen zu den äußerst positiven Bedingungen für eine starke und zukunftsweisende Biotechnologie-Industrie in der Schweiz bei.
Christiane von der Eltz - ehemals General Manager und Managing Director, Merck Switzerland AG

Was sind die größten Herausforderungen und Chancen, die Merck allgemein im Gesundheitsbereich und im Besonderen in der Biotech-Branche sieht? Und wie werden diese angegangen?

Die Sicherstellung der einwandfreien Versorgung mit existierenden Medikamenten und die schnellere Verfügbarkeit von neuen Medikamenten für Patienten sind zwei zentrale Herausforderungen im Gesundheitswesen. Dies sind die Hauptgründe für unsere zwei umfangreichen Investitionen im Genferseegebiet: die Erweiterung unserer biotechnologischen Produktionsanlage in Aubonne und der Bau eines neuen Biotech-Entwicklungszentrums in Corsier-sur-Vevey.

Wie würden Sie die Schweiz als Biotech-Standort charakterisieren?

Die Schweiz bietet attraktive und stabile Bedingungen für internationale Unternehmen und ist einer der besten und innovativsten Standorte für Biotechnologie in Europa. Sie verfügt über eine einzigartige politische und wirtschaftliche Position, die für Biotech-Unternehmen vorteilhaft ist und gleichzeitig eine starke Anbindung an die globalen Märkte. Moderne Infrastruktur, hohe Lebensqualität und hochqualifizierten Mitarbeiter tragen zu den äußerst positiven Bedingungen für eine starke und zukunftsweisende Biotechnologie-Industrie in der Schweiz bei. Besonders wichtig ist, dass wir darauf vertrauen können, dass diese Bedingungen auch längerfristig erhalten bleiben.

Wie würden Sie in vier Worten beschreiben, was die Schweiz als Standort für Merck bedeutet?

Stark, wachsend, strategisch und innovativ.

 

Merck Greater Zurich Area

 

 

www.merckgroup.com

Dieser Artikel wurde von der Swiss Biotech Association und Switzerland Global Entreprise veröffentlicht.

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