Es war kurz vor Weihnachten im Jahr 1979, als sich der Schweizer Molekularbiologe Charles Weissmann von der Universität Zürich einen Tag Skifahren in Davos gönnte. „Und genau dann wurde ein Klon in meinem Labor positiv getestet“, sagt Weissmann heute. Das war der Durchbruch, der die Herstellung eines immunstimulierenden Proteins in beliebigen Mengen möglich machte. Für Patienten mit Multipler Sklerose (MS) ein Segen. Weissmann ist einer der Gründerväter des vor 40 Jahren in Genf gegründeten Biotechnologie-Unternehmens Biogen. Zwei weitere Gründer, Walter Gilbert und Phillip A. Sharp, wurden später sogar mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Die besten Köpfe fanden sich in den Schweizer Biogen- Laboren, die manche als Biotech-Wiege bezeichnen. 

Pioniere in ihrem Bereich

Biogens Erfolge sind Meilensteine der Neurologie. Mittlerweile hat Biogen weltweit fünf anerkannte MS-Therapien auf den Markt gebracht und diese werden von mehr als einer Millionen MS-Patienten angewandt. Biogen konzentriert sich konsequent auf neurologische Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Allein 2017 wurden über 2 Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung investiert. Damit ist das heute an der Wall Street gelistete Unternehmen auf dem Erfolgspfad. „Neurologische Krankheiten sind der Hauptgrund für Behinderungen und lange galt der Grundsatz, dass hier nicht mehr als eine Diagnose möglich ist. Doch es gibt Therapien und wir entwickeln sie“, sagt der heutige CEO Michel Vounatsos. Und bei dieser Erfolgsgeschichte spielt auch heute noch der Wirtschaftsraum Zürich eine wichtige Rolle.   

Hauptsitz und Produktion in der Schweiz

Seit 2004 ist Zug der Dreh- und Angelpunkt der internationalen Geschäfte von Biogen. Hier arbeiten mittlerweile 400 Mitarbeitende. Eine Win-Win-Situation, so der Zuger Volkswirtschaftsdirektor Matthias Michel: „Biogen leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Life-Sciences-Ökosystems in Zug und stärkt diese Branche massgeblich.“

Ähnlich ist es im solothurnischen Luterbach, wo Biogen gerade mit einer Investitionssumme von 1,5 Milliarden Franken eine der modernsten Biotech-Produktionsanlagen der Welt baut. Und auch im Kanton Solothurn gibt Biogen dem Life-Science-Bereich einen Schub, sagt die dortige Volkswirtschaftsdirektorin Brigit Wyss. Und daran, dass das 3 200 Einwohner zählende Luterbach im internationalen Standortvergleich zum Zug kam, haben auch alle zuständigen Behörden ihren Anteil. CEO Vounatsos sagt: „Ob in Bezug auf Fachkräfte, die Unterstützung durch die Behörden, das wirtschaftsfreundliche Umfeld oder die politische Stabilität – hier sind die Rahmenbedingungen sehr gut.“ Die Anlage soll zukunftsweisend sein für das Unternehmen wie die Branche. Biogen schreibt weiterhin in der Schweiz Geschichte.

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