Zürich - Ein Forscherteam der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich haben einen neuen Zelltyp in der Muskulatur entdeckt. Diese Erkenntnis erklärt, warum sich bei sportlicher Betätigung besonders viele neue Blutgefässe bilden. Sie könnte unter anderem bei Durchblutungsstörungen etwa bei Diabetes hilfreich sein.

Ein neu gefundener Zelltyp ist dafür verantwortlich, dass sich bei körperlicher Aktivität besonders schnell neue Blutgefässe bilden. Diese Entdeckung ist einem Team der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) gelungen. Seine Studie wurde vor wenigen Tagen im Fachblatt „Science Direct“ veröffentlicht.

Blutgefässe sind wichtig für die Versorgung der Muskeln. „Der häufigste Grund, warum Chirurgen in Industrieländern jemandem ein Fuss oder ein Bein amputieren müssen, ist eine mangelhafte Blutzufuhr in Muskeln bei Diabetespatienten“, wird die Studienleiterin und ​Professorin für Bewegung und Gesundheit, Katrien De Bock, in einer Mitteilung der ETH zitiert.

Dass Bewegung und Sport die Gefässbildung anregen, ist bekannt, nicht aber, warum. „Verstehen wir diese Mechanismen, können wir darauf hinarbeiten, die Blutzufuhr von Muskeln in Patienten gezielt zu fördern“, so De Bock. Mit ihren Ergebnissen wollen die Forschenden nun Behandlungsmöglichkeiten finden, die bei Patientinnen und Patienten mit arteriellen Verschlusskrankheiten oder transplantierten Organen das Wachstum muskulärer Blutgefässe stimulieren. Therapeutische Anwendungsbereiche wären etwa Durchblutungsstörungen bei Diabetes und arterielle Verschlusskrankheiten. Auch für Patientinnen und Patienten mit transplantierten Organen könnten diese Forschungsergebnisse von Nutzen sein.

Vor allem war das Team der Frage nachgegangen, warum sich diese Blutgefässzellen bei sportlicher Betätigung besonders schnell vermehren und welche molekularen und zellulären Mechanismen zu dieser Aktivierung führen. Basierend auf einer Untersuchung von Gefässwandzellen konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun zeigen, dass ein Protein im Zellinneren, das ATF4, ausgesprochen schnell auf diese Stimulation reagiert.

Noch nicht bekannt ist, warum sich neue Gefässwandzellen vor allem in der Nähe der roten Muskelfasern befinden. Auch dieser Fragestellung will das Team nun nachgehen. hg

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