Dübendorf ZH - Forscher der Empa haben es mittels 3D-Druck geschafft, Ohrimplantate anzufertigen, die künftig bei Personen mit Knorpelerkrankungen zum Einsatz kommen könnten. Dafür haben sie Nanocellulose genutzt – ein Material, das aus Holz gewonnen wird und damit reichlich verfügbar ist.

Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) haben die Methode des 3D-Drucks genutzt, um Ohrimplantate anzufertigen. Dazu verwendeten sie Nanocellulose, ein Material, das aus Holz gewonnen wird und laut der Empa über „erstaunliche Materialeigenschaften“ verfügt. „Nanocellulose lässt sich in zähflüssiger Form hervorragend mit dem Bioplotter zu komplexen räumlichen Formen gestalten“, erklärt Michael Hausmann, der an der Empa-Abteilung für Angewandte Holzforschung in Dübendorf forscht. Einmal ausgehärtet, bleibe die Struktur trotz ihrer Zartheit stabil.

Das gedruckte Ohr der Forscher besteht derzeit nur aus Nanocellulose und der zusätzlichen Biopolymerkomponente. Ziel ist es jedoch, das Grundgerüst künftig mit körpereigenen Zellen und Wirkstoffen zu bestücken. So sollen biomedizinische Implantate entstehen, die etwa bei Kindern mit einer angeborenen Ohrmuschelfehlbildung zum Einsatz kommen könnten. Sobald das Implantat im Körper eingepflanzt ist, kann sich der Empa zufolge ein Teil des Materials biologisch abbauen und mit der Zeit im Körper auflösen.

Nanocellulose selbst werde zwar nicht abgebaut, eigne sich aber als biokompatibles Material dennoch gut als Implantatgerüst. „Zusätzlich machen die mechanischen Eigenschaften die Nanocellulose zu einem eleganten Kandidaten, da die winzigen, aber stabilen Fasern beispielsweise Zugkräfte sehr gut aufnehmen“, erklärt Hausmann. Ausserdem erlaube es die Nanocellulose, „Funktionen über ganz unterschiedliche chemische Modifizierungen in das zähflüssige Hydrogel einzubinden“. So könnten beispielsweise Wirkstoffe eingebaut werden, die Gelenkentzündungen lindern. ssp

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