Zürich - ETH-Forscher haben eine 3D-Druckplattform entwickelt, die erstmals auch mit lebender Materie arbeitet. Die dort verwendete Tinte enthält lebende Bakterien. Im 3D-Druck lassen sich aus ihr biochemische Minifabriken herstellen.

Dass beim 3D-Druck bisher nur tote Materie verwendet wurde, läge auch daran, dass Bakterien meist nur mit Krankheiten assoziiert würden, erläutert eine Mitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Die von den Forschern der ETH für ihre biokompatible Tinte verwendeten Bakterien besitzen hingegen äusserst nützliche Eigenschaften. 

Das Bakterium Pseudomonas putida baut zum Beispiel das in der chemischen Industrie anfallende Gift Phenol ab. Acetobacter xylinum wiederum produziert hochreine Nano-Zellulose. Die aus ihnen im 3D-Druck hergestellten Minifabriken könnten in Filtern bei Ölkatastrophen ober in der Medizin Anwendung finden. 

Die von den Forschern um André Studart, Leiter des Labors für Komplexe Materialien der ETH, entwickelte Tinte besteht aus einem biokompatiblen und strukturgebenden Hydrogel, dem die Bakterien und die für sie passenden Nährstoffe beigefügt werden. „Da Bakterien kaum Ansprüche haben, gehen wir davon aus, dass sie sehr lange in gedruckten Strukturen überleben können“, wird der Mitarbeiter von Studart, Patrick Rühs, in der Mitteilung zitiert. „Das Potenzial, mit bakterienhaltigen Hydrogels zu drucken, ist enorm, weil die Vielfalt an nützlichen Bakterien sehr gross ist.“ Derzeit befinden sich die Forschungsarbeiten für die biochemischen Minifabriken jedoch noch im Anfangsstadium. hs 

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