Zürich - Der Schweizerische Nationalfonds finanziert einen neuartigen Ansatz für einen Corona-Impfstoff. Der Virologe Cornel Fraefel will dabei Bakteriensporen einsetzen.

 

 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betreut aktuell 160 Impfstoffprojekte. Bei keinem davon wird der Ansatz von Cornel Fraefel verfolgt, schreibt die Universität Zürich (UZH) in einer Medienmitteilung. Das einzigartige Projekt des Zürcher Virologen wird aber vom Schweizerischen Nationalfonds mit einer halben Million Franken finanziert. „Wir haben eine Riesenfreude“, wird Fraefel in der Mitteilung zitiert.

Bei seinem Projekt sollen Sporen des Bakteriums Bacillus subtilis als Impfstoff eingesetzt werden. Dazu wird in das Erbgut des Bakteriums „die genetische Bauanleitung von Hüllproteinen des neuen Coronavirus Sars-CoV-2 eingebaut“, so die UZH. Die Sporen des somit manipulierten Bakteriums können anschliessend im Dünndarm ihren Impfschutz entfalten. Dazu werden diese einfach geschluckt, sie müssen nicht injiziert werden. Im Dünndarm entsteht dann ein „bakterieller Film, der die Eiweiss-Antigene des Coronavirus enthält“, wie es in der Mitteilung heisst. Zumindest sei dies die Erwartung.

„Das Verfahren funktioniert im Prinzip und war bei ersten Impfstoffen im Veterinärbereich erfolgreich“, sagt der an der Vetsuisse-Fakultät tätige Fraefel. So hat seine Gruppe bereits einen Impfstoff gegen den Hundebandwurm entwickelt.

Durch die Förderung macht sich Fraefel nun mit seinen Mitarbeitenden an die Entwicklung des Impfstoffes. Die Zeit für die genetische Konstruktion des Bakteriums wird auf zwei bis drei Monate geschätzt. Danach stehen Studien zur Immunantwort und Sicherheit in Tieren an, bevor der neuartige Impfstoff an Menschen getestet werden könnte. jh

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