Zürich - Forscher der Universität Zürich haben es geschafft, den dreidimensionalen Aufbau des Rezeptors zu bestimmen, an den das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin bindet. Dies könnte bei der Entwicklung von neuen Medikamenten helfen.

Das Kuschelhormon Oxytocin stärkt beispielsweise die Mutter-Kind-Beziehung und beeinflusst soziale Bedingungen. Ausserdem spielt es auch bei verschiedenen psychischen Erkrankungen wie Autismus, Asperger-Syndrom oder sozialen Ängsten eine Rolle. Seine Wirkungen löst das Hormon aus, indem es an den Oxytocin-Rezeptor bindet.

Forscher versuchen daher bereits seit Jahrzenten, Medikamente zu entwickeln, die gezielt an den Oxytocin-Rezeptor binden können. Dies ist allerdings sehr schwierig und es gibt laut einer Mitteilung der Universität Zürich kaum zugelassene Medikamente, welche Rezeptorfunktion beeinflussen.

Forscher der Universität Zürich haben es nun geschafft, den detaillierten dreidimensionalen Bauplan des Oxytocin-Rezeptors zu bestimmen. Konkret haben sie untersucht, wie der Rezeptor aussieht, wenn Retosiban daran gebunden ist – ein Wirkstoff, der zur Unterdrückung vorzeitiger Wehen entwickelt wurde.

„Die Struktur des Oxytocin-Rezeptors zu ermitteln, war ein äusserst anspruchsvolles Unterfangen. Gelungen ist es nur dank der Kombination der Methoden der gerichteten Evolution und des Protein-Engineering, die von uns entwickelt wurden“, erklärt Andreas Plückthun, Professor am Biochemischen Institut der Universität Zürich.

Die Forscher haben ausserdem eine weitere Entdeckung gemacht: „Damit das von Oxytocin ausgelöste Signal effizient übermittelt werden kann, muss der Oxytocin-Rezeptor mit zwei weiteren Substanzen interagieren: Cholesterin und Magnesium“, erklärt Doktorand Yann Waltenspühl.

Die Erkenntnisse sollen nun bei der Entwicklung von neuen Medikamenten zur Behandlung von diversen Krankheiten helfen – darunter auch Autismus. ssp

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