Neuhausen am Rheinfall SH - Ab Dienstag wird ein fahrerloser Bus durch das Zentrum von Neuhausen am Rheinfall fahren und Fahrgäste transportieren. Erstmals in der ganzen Welt wird dabei ein autonomer Bus voll in den Linienverkehr integriert.

Ab Dienstag wird der autonome Bus Trapizio täglich durch das Zentrum von Neuhausen am Rheinfall fahren. Der Bus bietet elf Personen einen Sitzplatz. Im Rahmen des Testprojekts können Fahrgäste kostenlos mit ihm fahren. „Jeder kann kommen und einsteigen“, sagt Christoph Wahrenberger von den Verkehrsbetrieben Schaffhausen, der Betreiberin des Busses, gegenüber dem „St.Galler Tagblatt“.

Trapizio wird im Rahmen des Projekts vollständig in den Linienverkehr integriert. „Es ist weltweit die erste Vollintegration eines fahrerlosen Fahrzeugs in ein Betriebsleitsystem für Linienverkehr. Und somit auch die erste Einbindung eines fahrerlosen Fahrzeugs in den öffentlichen Verkehr”, sagt Matthias Stahel von Trapeze Switzerland. Trapeze hat seinen europäischen Hauptsitz in Schaffhausen und erforscht dort Möglichkeiten für die Einbindung von autonomen Fahrzeugen in den öffentlichen Verkehr. Das Unternehmen hat auch das Start-up AmoTech in Neuhausen gegründet, das Verkehrsbetriebe bei ihren Vorhaben mit autonom fahrenden Fahrzeugen unterstützt. AmoTech ist nun auch beim aktuellen Projekt der Verkehrsbetriebe Schaffhausen mit an Bord.

Selbstfahrende Busse werden derzeit auch nahe Freiburg und in Sitten getestet. Allerdings haben die Fahrzeuge dort eine separate Haltestelle. Im Gegensatz dazu hält Trapizio an der gleichen Haltestelle wie andere Linienbusse. „Wir sind gespannt, wie die Umstiege funktionieren“, sagt Wahrenberger.

Beim Pilotprojekt wird sich immer eine Begleitperson im Bus befinden. Sie behält während der Fahrt den Verkehr im Auge und kann einen manuellen Nothalt auslösen. Zudem steuert sie Trapizio, wenn die einprogrammierte Fahrspur blockiert ist. „Ab wann wir auf die Begleitperson verzichten können, lässt sich nicht voraussagen“, so Stahel. Zunächst müssen dafür noch rechtliche und technische Hindernisse aus dem Weg geräumt werden.

Das Institut für Wissenschaft, Technologie und Politik (ISTP) der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) begleitet das Projekt wissenschaftlich. Sie erforscht unter anderem die öffentliche Akzeptanz von autonomen Bussen in der Schweiz sowie deren Auswirkung auf Arbeitsplätze. ssp

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