Zürich - Personen, die schwer am Coronavirus erkrankt sind, brauchen nicht nur Beatmungsgeräte, sondern auch sauerstoffreiche Luft. Forscher der ETH Zürich arbeiten nun an Lösungen, mit denen ein möglicher Sauerstoff-Engpass verhindert werden kann.

Dass bei Masken und Beatmungsgeräten aufgrund des Coronavirus eine zunehmende Knappheit herrscht, zeichnet sich bereits ab, schreibt die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) in einer Mitteilung. Sie fürchtet aber auch einen weiteren Engpass: „Eine rigorose Analyse zeigt, dass es mehr Geräte braucht, die Sauerstoff anreichern können“, sagt Wendelin Stark, Leiter des Functional Materials Lab der ETH. Denn Patienten mit schweren Corona-Symptomen brauchen doppelt so viel Sauerstoff in der Atemluft wie gewöhnlich, damit der Körper ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann.

Forscher der ETH arbeiten nun an zwei Lösungen für einen möglichen Sauerstoff-Engpass. Bei der einen kommt eine Membrantechnologie zum Einsatz, mit der Sauerstoff von Stickstoff getrennt werden kann. Die Technologie wird von der ETH-Ausgliederung Unisieve kommerzialisiert. Die Firma will die Membran nun zu Kartuschen verarbeiten, die mittels Druckluft Sauerstoff anreichern können.

Im Rahmen des zweiten Lösungsansatzes veröffentlichen Forscher Baupläne und Anleitungen zur Herstellung von Sauerstoff-​Konzentratoren. Ziel ist, „dass die Sauerstoff-​Konzentratoren an einem fast beliebigen Ort der Welt nachgebaut werden können – und zwar mit Materialien, die überall zur Verfügung stehen“, erklärt Robert Grass, der das Projekt gemeinsam mit Stark leitet. Auch bei diesen Prototypen brauche es jedoch ein Material namens Lithium-​X-Zeolith, das relativ teuer und schwer zu beschaffen ist. Laut den Forschern ist es auch möglich, Lithium-​X-Zeolith aus einem Trocknungsmittel und Lithium-​​Batterien herzustellen. Um genügend Lithium für eine Patientenstation zu gewinnen, braucht es ihren Berechnungen zufolge drei gute Laptop-​​Batterien und einen zum Labor umfunktionierten Hobbyraum. ssp

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