Zürich - Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich lassen Aggregate aus Magnetpartikeln wie Blutkörperchen durch Blutgefässe rollen. Sie könnten Nanomedikamente gezielt zu schwer zugänglichen Körperstellen transportieren.

Weisse Blutkörperchen rollen im Einsatz gegen Keime entlang der Blutgefässwand zu ihrem Einsatzort, informiert die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) in einer Mitteilung. Diese Fähigkeit hat ETH-Postdoktorand Daniel Ahmed zur Entwicklung eines Transportmechanismus für Nanomedikamente inspiriert. Der Forscher aus der Gruppe von ETH-Professor Bradley Nelson hat kommerziell erhältliche, biokompatible Magnetpartikel in künstliche Blutgefässe injiziert. Wird an diese ein Magnetfeld angelegt, ballen sich die Partikel zu Aggregaten, die sich um ihre eigene Achse drehen. Mit gezieltem Einsatz von Ultraschall lassen sich die Aggregate dann in die gewünschte Richtung rollen. Sobald das Magnetfeld ausgeschaltet wird, zerfallen sie in ihre Einzelteile und verteilen sich in der Blutflüssigkeit. 

Die Forschergruppe will diesen Transportmechanismus dazu nutzen, „um unter Einbezug von bildgebenden Methoden beispielsweise Medikamente zu Stellen des Körpers zu bringen, die nur sehr schwer erreichbar sind“, erläutert Ahmed in der Mitteilung. Er denkt dabei vor allem an nur über feine Kapillare zugängliche Tumore. 

Bisher wurden die Aggregate jedoch nur in stillstehenden künstlichen Blutgefässen getestet. Nun wollen die Forscher die rollenden Magnetkügelchen Strömungsverhältnissen und Zusatzpartikeln wie roten und weissen Blutkörperchen aussetzen. Dabei soll sich herausstellen, ob der Transportmechanismus auch gegen den Strom funktioniert. Zudem sind sie auch an einem Test im lebenden Organismus interessiert. hs

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