Zürich - Forscher aus der Greater Zurich Area haben ein neuartiges Skiwachs entwickelt, das doppelt so lange haften bleibt wie herkömmliches Skiwachs. Es macht eine Performanceverbesserung von bis zu 1,5 Prozent möglich und kommt nun bei den Olympischen Spielen in Südkorea zum Einsatz.

Heute werden statt Paraffinwachsen bereits wirksame hochfluorierte Kohlenstoffverbindungen eingesetzt, um die Gleitfähigkeit vom Ski zu verbessern. Allerdings haben auch diese ein Problem: Sie werden nach kurzer Zeit abgerieben. „Konventionelle Skiwachse reichen nicht einmal für die Dauer eines Rennens“, erklärt Konstantin Siegmann, Projektleiter an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), in einer Mitteilung. Der Grund sei, dass Skibeläge aus einem äussert reaktionsschwachen Kunststoff bestehen, der kaum chemische Bindungen eingeht.

ZHAW-Forschende haben nun ein gemeinsam mit der Firma TOKO ein Wachs entwickelt, das dieses Problem löst. Dazu haben sie zunächst ein neuartiges Designermolekül aufgebaut. Wird dieses künstliche Molekül mit einer Quecksilberdampflampe bestrahlt, geht das Wachs mit dem Skibelag eine feste Bindung ein und bleibt damit länger darauf haften. Das Molekül reagiert auf das UV-Licht, indem es Stickstoff aufspaltet. So bleibt ein hochreaktives Nitren übrig, das sich samt dem Wachs chemisch an den reaktionsschwachen Kunststoff bindet.

Abriebtests im Labor haben gezeigt, dass das neue Skiwachs zweimal langsamer abgerieben wird als konventionelles Hochleistungsskiwachs. Das Wachs wurde anschliessend auch mit Skispezialisten auf dem Feld getestet. Der Zeitgewinn gegenüber konventionellen Hochleistungswachsen lag zwischen 0,1 und 0,3 Sekunden auf 20 Sekunden Abfahrtsstrecke. Das entspricht einer Performanceverbesserung von bis zu 1,5 Prozent.

Schon bald könnte sich der Erfolg bei den Testläufen auch in neuen Bestzeiten an Wettkämpfen widerspiegeln. Das neue Wachs kommt nämlich im Februar bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea zum Einsatz. Hobbyskifahrer müssen noch etwas länger auf das Wachs warten. Derzeit ist das Auftragen mittels Quecksilberdampflampen nämlich noch zu teuer. „Sobald sich das Wachs auch günstiger auftragen lässt, wird es auch für den Breitensport zugänglich sein“, verspricht Siegmann. ssp

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