Zürich - Die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse starten mit der SIX und globalen Finanzpartnern eine neue Blockchain-Initiative. Das Projekt soll den Datenabgleich von Gegenparteien verbessern, der nach der Einführung des Gesetzespaket MiFID II im Januar 2018 nötig sein wird.

Die neue Finanzmarktrichtlinie MiFID II reguliert die Bedingungen für den Wertpapierhandel in Europa neu. Unter anderem wird jedes Finanzinstitut einen individuellen Legal Entity Identifier (LEI) aufweisen müssen. Dabei handelt es sich um einen eindeutigen und weltweit gültigen Identifikator des Rechtsträgers. Zu den Referenzdaten gehören etwa die Branchenklassifizierung sowie Kennungen und Daten der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA).

Die UBS, die Credit Suisse, die Börsenbetreiberin SIX, die britische Bank Barclays, das belgische Institut KBCsowie der Finanzdatenlieferant Thomson Reuters spannen nun zusammen, um die Qualität der Referenzdaten zu verbessern. Dies soll durch einen anonymen Abgleich mit anderen Branchenparteien über Ethereum Smart Contracts geschehen.

„Üblicherweise führt ein Unternehmen wie unseres Qualitätsprüfungen von Daten anhand mehrerer Quellen durch, aber wir haben keine zuverlässige Baseline in Bezug auf andere Vertreter unserer Branche”, erklärt Christophe Tummers, Head of Data bei UBS, in einer Medienmitteilung. „Durch die Verwendung von Blockchain-basierten Smart Contracts kann der Datenabgleich für alle Beteiligten nahezu in Echtzeit erfolgen, und das anonym.”

„MiFID II stellt komplexe Herausforderungen an das Datenmanagement, und diese Initiative bietet Unternehmen eine einzigartige Gelegenheit, Inhalte neben den anderen Branchenvertretern mit einer Benchmark abzugleichen, bevor sie im aufsichtsrechtlich vorgeschriebenen Reporting verwendet werden”, erklärt Mark Davies, Global Head of RMS Data Services bei Thomson Reuters.

Derzeit befindet sich das Projekt in einer Testphase und verwendet 22.000 nicht sensible LEI-Referenzattribute für Aktienemittenten. Das Pilotprojekt soll Ende Januar abgeschlossen werden. Danach soll abhängig von den gewonnenen Erkenntnissen ein weiteres gestaffeltes Rollout folgen. ssp

Weitere News

Kontaktieren Sie uns

Können wir Sie mit einem Akteur des Wirtschafts- und Technologiestandorts Zürich vernetzen? Benötigen Sie Informationen für Ihre strategische Expansion? 
info@greaterzuricharea.com