Selbstfahrende Busse stossen auf Akzeptanz

Seit März pendelt auf der Linie 12 in Neuhausen zwischen dem Zentrum und dem Industrieplatz ein selbstfahrender Bus. Die Akzeptanz der Bevölkerung ist hoch, wie der Zwischenbericht„Die Linie 12 im öffentlichen Meinungsbild“ des Instituts für Wissenschaft, Technologie und Politik (ISTP) der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) zeigt. Die Forscher befragten dafür 1408 Personen in Neuhausen, Stein am Rhein und Thayngen. Ihr Ergebnis: Die Bevölkerung namentlich in Neuhausen selbst ist gut informiert über den Testversuch. Je rund 55 Prozent der Befragten in den drei Orten stimmen Testversuchen in der Schweiz zu, nur gut 20 Prozent lehnen sie ab. Die grosse Mehrheit sieht selbstfahrende Fahrzeuge als faszinierend an und weitere Forschung für nötig und sinnvoll. Noch freilich gibt es auch Unsicherheiten. So zeigen sich jeweils 60 Prozent der Befragten besorgt bis sehr besorgt, wie selbstfahrende Fahrzeuge in unvorhergesehenen Situationen oder in der Interaktion mit Fussgängern und Velofahrern reagieren. 

Die Studie stellt auch deutliche Unterschiede je nach Alter, Bildung und Geschlecht fest. So haben Personen unter 40 Jahren und Frauen mehr Bedenken wegen möglicher Arbeitsplatzverluste wegen selbstfahrender Autos. Personen mit Hochschulbildung haben weniger Bedenken und auch weniger Angst vor dem Verlust der Fahrkontrolle.

Laut einer Mitteilung des Swiss Transit Labs zur Studie sind seit März über 11.000 Passagiere mit dem Bus gefahren. Ab voraussichtlich Oktober soll die Linie zum Rheinfall verlängert werden. Der Testversuch wird auch im Winter weitergeführt werden. Nach dem Ende des zweijährigen Tests soll das selbstfahrende Fahrzeug in den Regelbetrieb überführt werden. Das Swiss Transit Lab ist eine Initiative der Verkehrsbetriebe Schaffhausen, des weltweit operierenden Systemlieferanten Trapeze, dessen Spin-off AMoTech sowie der Regional- und Standortentwicklung des Kantons Schaffhausen. stk