Winterthur/Volketswil ZH - Forscher der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften haben ein Computerspiel entwickelt, das bei Nackenschmerzen helfen soll. Der Wirtschaftspartner Hocoma wird die Entwicklung auf den Markt bringen.

Der moderne Lebensstil mit langen Arbeitstagen am Computer und häufiger Nutzung von Mobiltelefonen kombiniert mit wenig Bewegung begünstigt Nackenschmerzen. Laut der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) gelten Nackenschmerzen entsprechend als die weltweit vierthäufigste Ursache für Behinderungen.

Forscher der ZHAW haben nun ein Computerspiel entwickelt, das eine individualisierte und günstige Therapie für Nackenschmerzen ermöglichen soll. Patienten müssen dabei beispielsweise mit gezielten Nackenbewegungen eine Entenmutter im Teich steuern, die ihre Küken füttert. Die Bewegungen der Patienten werden dabei mit Sensoren erfasst, visualisiert und analysiert. „Mit dieser Nackentherapie können wir Übungen anbieten, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt sind“, erklärt Projektleiter Christoph Bauer vom Departement Gesundheit der ZHAW.

Das Messsystem wurde den Angaben der ZHAW zufolge ursprünglich für Virtual-Reality-Brillen verwendet. Die Forscher haben es mit einer eigens entwickelten Sensor-Hardware und -Software ergänzt und zunächst zwei Prototypen entwickelt. Der Wirtschaftspartner Hocoma ist nun für die Weiterentwicklung zu einem marktreifen Gerät verantwortlich. Das Medtech-Unternehmen mit Sitz in Volketswil ist eigenen Angaben zufolge weltweit führend in der Entwicklung und Herstellung von automatisierten Therapiegeräten.

Die Prototypen wurden bereits von 24 Testpersonen und zwölf Therapeutinnen getestet. Interessierte können sie auch im Rahmen des nationalen Digitaltags am 3. September ausprobieren. „Mittelfristig soll das Computerspiel nicht nur bei der Physiotherapeutin oder beim Physiotherapeuten, sondern auch zu Hause benutzt werden können“, erklärt so Bauer. ssp

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