Zürich/Genf - Hauptakteure des Schweizer Finanzsektors haben einen neuen und schnellen Mechanismus für den Handel und die Abwicklung tokenisierter Anlageprodukte in Schweizer Franken entwickelt und erfolgreich getestet. Er soll die Effizienz steigern und die internationale Abwicklung vereinfachen.

Eine unter der Führung der unabhängigen Genfer Capital Markets and Technology Association (CMTA) entwickelte und durchgeführte Machbarkeitsstudie hat erstmals gezeigt, dass tokenisierte Anlageprodukte durch den Schweizer Finanzsektor gehandelt und abgewickelt werden können. Unterstützt wurde die CMTA dabei von Vertreterinnen und Vertretern der regulierten Wertpapierbörse BX Swiss, der Banken Credit Suisse, Vontobel, UBS und Pictet, der Wirtschafts- und Anwaltskanzleien Homburger und Lenz & Staehelin sowie des Krypto-Start-ups METACO, des Digital Finance-Spezialisten targens und des Vermögensverwalters Taurus.

Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie emittierten Vontobel und Pictet je ein aktiv verwaltetes Equity-Zertifikat und Credit Suisse eine strukturierte Anleihe. Diese Effekten wurden mit digitalen Standard-Tokens verknüpft, auf einer öffentlichen Ethereum-Test-Blockchain aufgeführt und anschliessend an der BX Swiss in Franken gehandelt. Die Geschäfte wurden über ein von der CMTA entwickeltes Computerprotokoll, einen sogenannten Smart Contract, abgewickelt.

Laut einer Medienmitteilung der CMTA erfolgten die drei Vorgänge Emission, Handel und Abwicklung innerhalb von Stunden, während sie in einem traditionellen Finanzumfeld mehrere Tage dauern. Mit herkömmlichen Infrastrukturen sei dies derzeit nicht möglich, so Steve Blanchet von Pictet.

Der Zeitvorteil entsteht Matthias Müller von BX Swiss zufolge durch den Umstand, dass die Parteien eine Transaktion nicht mehr absichern müssen, indem sie vor dem Handel Token oder Bargeld an die Börse überweisen. Die Machbarkeitsstudie hat für Anna-Naomi Bandi-Lang von der UBS Investment Bank gezeigt, dass tokenisierte Produkte in den wichtigsten Währungen und über regulierte Handelsplätze gehandelt werden können.

Dieser „bahnbrechende Mechanismus“ werde es der Branche nach den Worten des CMTA-Präsidenten Jacques Iffland ermöglichen, „die Effizienz zu steigern, die grenzüberschreitende Abwicklung zu vereinfachen und die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern. Und die Kunden werden vom Effizienzgewinn profitieren.“ mm

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