Dübendorf ZH/St.Gallen - Die Länge von Eiweissfasern im Nervenwasser gibt Aufschluss über die Phase der Alzheimer-Krankheit. Das haben Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt und des Kantonsspitals St.Gallen jetzt erstmals nachgewiesen.

Ein Forschungsteam der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und des Kantonsspitals St.Gallen hat einen wichtigen Schritt zur Früherkennung von Alzheimer gemacht. Bisherige Nachweisverfahren können lediglich die Anwesenheit und Menge verdächtiger Eiweisse ermitteln. Der neue Test kann sie sichtbar machen und damit auch ihre Gestalt erkennen.

Bei der Analyse von Grösse, Struktur, Form und räumlichem Aufbau der Proteinansammlung im Liquor (Nervenwasser) konnte das Team nun eine Verbindung zum Krankheitsstadium erkennen, so die Empa in einer Medienmitteilung. Demnach sind ultralange feine Eiweissfasern ein eindeutiges Kennzeichen für eine Alzheimer-Demenz.

„Während sich bei Menschen in einer frühen Phase der Erkrankung lediglich kurze Eiweissfasern mit rund 100 Nanometern Länge fanden, tauchten in späteren Krankheitsphasen Fasern mit einer vielfach grösseren Ausdehnung auf, die mehrere Mikrometer lang werden konnten“, erklärt Biophysiker Peter Mirmalraj vom Empa-Labor Transport at Nanoscale Interfaces in Dübendorf.

Diese morphologischen Beobachtungen im Nanometerbereich sind mittels Rasterkraftmikroskop möglich. Mit diesem Gerät von der Grösse eines Tischmikroskops werden die Eiweisse nicht zerstört. Nach den Pilotstudien mit 33 Personen wird das Team nun die gesammelten Erkenntnisse mit den Daten grösserer Gruppen von Erkrankten abgleichen. Zudem sollen weitere Informationen über die chemischen Eigenschaften der Eiweisse in verschiedenen Körperflüssigkeiten erforscht werden. ce/mm

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